[Event "Vorstoss des d-Bauern"] [Site "?"] [Date "2013.10.08"] [Round "?"] [White "Sokolski"] [Black "Botwinnik"] [Result "0-1"] [Annotator ",4711"] [SetUp "1"] [FEN "2rr2k1/1b1nqpbp/p4np1/2pp4/8/1P2PN2/PB2NPPP/1QRR1BK1 b - - 0 1"] [PlyCount "31"] {Hier sehen wir die Bauernstruktur "Hängende Bauern" ( Isoliertes Bauernpaar) auf d5/c5 stehen. Aufgrund ihres "Schwebezustandes" sind sie attackierbar, verschaffen aber auch einen deutlichen RAUMVORTEIL. Was besonders im frühen Mittelspiel kein unwichtiger Faktor ist, da es eine größere Beweglichkeit bei der Figurenentwicklung erlaubt. Im Idealfalle werden die Figuren so angeordnet, dass im richtigen Moment der Vorstoß des d-Bauern erfolgen kann, mit Königsangriff und/oder einer Freibauernbildung. Beim ersten Betrachten des Diagramms fällt die harmonische Figurenentwicklung von Schwarz auf. Allein der Sbd7 wirkt noch etwas verbesserungsbedürftig. Bei Weiß sieht die Sache schon ein wenig anders aus. Die Figuren drängen sich auf engen Raum und der Lf1 und Db1 wirken leicht deplaziert. Ist also schon der richtige Zeitpunkt für einen Vorstoß d4 gekommen?} 1... Bh6 $1 {Nein! Schwarz verzichtet auf den Vorstoß, da dies ein Bauernopfer bedeuten und der nachfolgende Königsangriff beginnend mit Lxf3 nicht durchschlagend sein würde. Stattdessen droht er mit dem Textzug nun den Vorstoß d4 (mit Qualitätsgewinn) und nebenbei auch ein Figurenopfer auf an.} 2. Ba3 {Dies verhindert zwar den Vorstoß d4 (Fesselung des c5-Bauern), aber der Läufer wirkt hier nicht ideal platziert.} Ng4 $1 (2... Bxe3 $1 3. fxe3 Ng4 4. h3 Qxe3+ 5. Kh1 Nf2+ 6. Kh2 Nxd1 7. Rxd1 $17) 3. Qd3 {Dies war wegen des Einschlags auf e3 schon geboten} ( 3. b4 $2 Bxe3 $1 4. fxe3 Qxe3+ 5. Kh1 Nf2+ 6. Kg1 Nh3+ 7. Kh1 Qg1+ $3 8. Nexg1 Nf2# {Das berühmte "Erstickte Matt"}) 3... Nde5 {Wiederum ein sehr guter Zug von Schwarz. Der eigene, leicht deplatziert stehende Springer wird gegen eine wichtige Verteidigungsfigur abgetauscht.} 4. Nxe5 Qxe5 {Schon wieder eine Mattdrohung! Aber der Königsangriff entfaltet längst noch nicht seine volle Wucht.} 5. Ng3 Qf6 $1 {Ein sehr feiner Zug, dessen Pointe in der Mattdrohung auf f2, der gleichzeitigen Möglichkeit Dh4 und der Entfesselung des c-Bauern besteht.} 6. Nh1 (6. Qe2 $6 Qh4 $1 7. h3 Nxe3 8. fxe3 Qxg3 $17) 6... d4 $1 { Nun entfaltet sowohl der Lb7 seine volle Wirkung und auch ein entstehender Freibauer würde schwer zu stoppensein} 7. Qe2 Ne5 8. exd4 $6 {Dies mag vielleic ht nicht die beste Fortsetzung gewesen sein. 23. f4 Sd7 24. g3 sieht logischer aus. Aber der schwarze Vorteil bliebe schon wegen des besseren Figurenspiels bestehen} (8. f4 Nd7 9. g3 $17) 8... cxd4 9. Rxc8 Bxc8 { Der Freibauer muss natürlich gedeckt bleiben} 10. Re1 d3 $1 { Nun kommt der Freibauer ins Rollen!} 11. Qd1 (11. Qxe5 $2 Qxe5 12. Rxe5 d2 13. Be2 d1=Q+ 14. Bxd1 Rxd1+ 15. Re1 Rxe1#) 11... Bg4 $1 12. Qa1 (12. f3 $6 Bxf3 $1 13. gxf3 Nxf3+ 14. Kg2 Nxe1+ 15. Qxe1 d2 16. Qd1 Qc6+ $19) 12... d2 $1 { Die Entscheidung ist gefallen. Weiß versucht noch ein wenig zu tricksen. Aber es hilft nichtmehr} 13. Rxe5 d1=Q 14. Re8+ Rxe8 15. Qxf6 Be2 16. Ng3 Bg7 { Hier sah Schwarz ein, dass Weiterspielen angesichts der überlegenen weißen Stellung wenig Sinn gemachthätte} 0-1

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